Veranstaltet man einen Tag des Streuobstes ohne Obst? Diese Frage haben wir uns seit den späten Frösten im Frühjahr oft gestellt. Über den Ausfall durch das Absterben der Obstblüten wurde
sachsenweit berichtet. Die Verluste sind regional sehr unterschiedlich, geringere Erträge im Elbland bis Totalverlust in der Lausitz. Teilweise gibt es große Unterschiede innerhalb weniger
Kilometer. Auch rund um Heynitz gab es sehr wenig Streuobst zu ernten. Trotzdem konnten wir durch die großzügige Unterstützung des Klosterparks Altzella genügend Obst für die Apfelausstellung und
das Saftpressen sammeln. Die Bäume wurden durch die dicken Klostermauern ausreichend vor den Frösten geschützt. Die Mönche hätte es gefreut. Im Heynitzer Schlosspark freuten sich nicht nur
Besucher und Veranstalter, sondern auch Klaus Schwartz über eine Auswahl verschiedenster regionaler Apfelsorten. Diese bestimmen Pomologen wie Herr Schwartz anhand verschiedenster Kriterien
wie Kelchtiefe und Gehäuse, Geschmack und Farbe spielen bei der Bewertung eine untergeordnete Rolle. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung war Wildobst. Neben einer Ausstellung zu
Wildobstsorten und deren Historie konnten Besucher fast alle heimischen Sorten ansehen und sich die Bedeutung für Mensch und Natur erklären lassen. Bei einer gemeinsamen Baumpflanzung
(Kornelkirsche) wurden viele Details und Erfahrungswerte zur Anlage von Gehölzen durch die Ortsgruppe erläutert. Beim Streuobstkuchenbackwettbewerb wurden 12 Obstkuchen abgegeben, die neben
Kaffeespezialitäten von den zahlreichen Gästen im Sonnenschein mit Blick auf die historische Schlosskulisse ratzeputz verspeist wurden. Für die jungen Besucher gab es Puppentheater aus
Saultitz und ein kleines Konzert von den Musikschülern der Gemeinde Käbschütztal. Wir möchten uns bei allen Unterstützern für diesen schönen Streuobsttag bedanken.
NABU Naturschutzstation Heynitz, Carsten Simank